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Wer darf sich Heilpraktiker nennen?
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Alle Heilpraktiker müssen eine schriftliche und mündliche Prüfung vor dem jeweilig zuständigen Gesundheitsamt bestehen.
Die schriftliche Prüfung ist bundeseinheitlich geregelt (bis auf kuriose Ausnahmen hoch im Norden).
Bei der mündlichen Prüfung gibt es zwar Vorgaben, trotzdem kommt es natürlich auch sehr auf die Prüfer vor Ort an. Das Gesundheitsamt in Karlsruhe z.B. ist bekannt dafür, hart aber fair zu prüfen.
Und ja, die Prüfung bekommt man nicht geschenkt. Das zeigen die Durchfallquoten: bei der schriftlichen ca. 50-70% . Bei der mündlichen fallen nochmal weitere Prüflinge durch.
Da kann man -so wie ich- schon ein bisschen stolz sein, wenn man im ersten Versuch besteht!
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Wie ist die Ausbildung geregelt?
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Leider gibt es keine einheitliche Regelung für die Ausbildung zum Heilpraktiker. Ehrlich gesagt, ist noch nicht mal eine Ausbildung vorgeschrieben :-( Umso wichtiger für dich, dir deinen Heilpraktiker genauer anzuschauen.
Die Range ist hier wirklich verdammt groß:
Von Selbststudium, über Online-Kurse bis zu mehrjährigem Präsenz-Unterricht ist alles vertreten.
Wobei man fairerweise sagen muss: ich bezweifle, dass viele die Prüfung nur mit Selbststudium bestehen. Zählt die Heilpraktikerprüfung doch mit zu den schwersten Prüfungen in Deutschland. Völlig zurecht natürlich. Schließlich arbeiten wir in einem sehr verantwortungsvollen Umfeld.
Meine Ausbildung habe ich übrigens in der Akademie für Ganzheitsmedizin in Heidelberg absolviert. Natürlich im Präsenzunterricht. Übrigens eine der wenigen Heilpraktikerschulen, die ersten unter der Leitung eines Arztes steht und zweitens nicht nur die schulmedizinischen Prüfungsinhalte vermittelt, sondern auch die Naturheilkundlichen Diagnose- und Therapiemethoden.
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Arbeiten alle Heilpraktiker gleich?
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Kurze Antwort: Nein!
Es gibt so viele verschiedene Möglichkeiten als Heilpraktiker zu arbeiten, dass es hier einfach den Rahmen sprengen würde.
Wenn du eine bestimmte Therapieform im Kopf hast, dann suche gezielt danach. Vielleicht lohnt es sich aber auch, offen für anderes zu sein. Wer weiß? Vielleicht hilft dir eine andere Herangehensweise, die du noch nie gehört hast, viel besser?
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Fragen die dir jeder Heilpraktiker beantworten können sollte:
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Worauf du unabhängig von der Therapieform achten kannst, ist:
Kann dir der Heilpraktiker die Hintergründe seiner Diagnosen und Therapieformen plausibel erklären? Was geschieht? Weshalb arbeitet er so?
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Findest du Bewertungen bei Google über den Heilpraktiker?
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Natürlich kann es ein hervorragender Heilpraktiker sein mit Null Bewertungen. Gar kein Thema!
Und trotzdem ist es vielleicht ganz hilfreich, sich durchzulesen, was so geschrieben wurde. Waren das ähnliche Probleme, wie bei dir? Oder ganz andere?
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Ein ganz wichtiger Punkt: Kommunikation & Erreichbarkeit!
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Vielleicht hast du schon mit dem ein oder anderen Heilpraktiker Kontakt aufgenommen? Wie war die Kommunikation für dich? Hast du schnell genug eine Antwort bekommen? Konntest du den dir am liebsten Kommunikationsweg nutzen? Telefon, E-Mail, direkt online buchen, Facebook, WhatsApp, Threema...?
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Bezahlt die Krankenkasse die Behandlung?
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Leider ist die Gebührenordnung für Heilpraktiker seit einigen Jahrzehnten nicht überarbeitet worden. d.h. die meisten Heilpraktiker passen die Beträge an, damit sie überhaupt davon leben können.
Je nach Tarif deiner privaten Krankenkasse oder Zusatzversicherung wird dann der komplette Betrag oder ein Teil übernommen. Dies hängt von vielen Faktoren ab, u.a. mit welchen Methoden der Heilpraktiker arbeitet und was er abrechnet.
Ich habe z.B. die Erfahrung gemacht, dass Laborkosten häufig kein Thema sind, einen Behandlung mit Edelsteinen wäre da vermutlich schwieriger zu argumentieren.
Wenn du dir sicher gehen willst, frag vorher bei deiner Krankenkasse nach.
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Gibt es Spezialisierungen?
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Diese Frage ist etwas knifflig. Ja, ich kenne viele Kollegen -mich eingeschlossen- die sich auf bestimmte Themengebiete fokussiert haben. Gleichzeitig sehen wir ja den Menschen als Ganzes. So dass wir -trotz einer eventuellen Spezialisierung- immer den kompletten Menschen im Auge haben.